Die Natur ist unsere Gastgeberin
Presse-Information | Schneverdingen, 9. Juli 2025
„Die Natur ist unsere Gastgeberin“
Schneverdingen, 9. Juli 2025. Wer heute durch die weiten Flächen im Camp Reinsehlen streift, begegnet einer besonderen Stille – und einer Natur, die auf den ersten Blick unberührt scheint. Doch was für viele Gäste einfach nur schön aussieht, ist in Wahrheit das Ergebnis eines bewussten Zusammenspiels: von natürlicher Vielfalt, historischer Prägung und einem Hotelbetrieb, der sich als Teil des Ökosystems versteht. Danach handelt das Team des Hotels jeden Tag, mit durchdachten Maßnahmen und Rücksicht auf alles, was hier lebt.
Content Blocks
Das Hotelcamp Reinsehlen liegt inmitten der größten zusammenhängenden Magerrasenfläche Deutschlands – und damit in Norddeutschlands größter Prärie. Die offene Landschaft ist so ungewöhnlich, dass Gäste in Rezensionen immer wieder ein Gefühl wie in der Savanne schildern. Weite, Licht und kaum verbaute Horizonte sorgen für eine besondere Atmosphäre, die überrascht und entschleunigt.
Doch dieses empfindliche Gleichgewicht braucht Schutz: Viele seltene Arten wie Heidelerche, Neuntöter oder Sand-Silberscharte sind hier heimisch. Sie sind auf strukturreiche Übergänge, offene Sandflächen und alte Gehölze angewiesen. Eine zentrale Rolle spielt dabei die vielfältige, teils einzigartige Pflanzenwelt, die nur auf dem Gelände des Hotelcamps wächst.
In dem gesetzlich geschützten Biotop mit seinem nährstoffarmen Boden entfaltet sich vom Frühjahr bis in den Herbst eine faszinierende Vielfalt: Duftende Wildkräuter, unzählige Gräserarten und zahlreiche weitere Pflanzen in verschiedenen Formen und Farben prägen das Bild. Im Sommer leuchten Heidenelken und Bergsandglöckchen, hoch aufragende Königskerzen sind schon von Weitem sichtbar. Während der Heideblüte im Spätsommer breiten sich duftende Teppiche aus wildem Thymian aus, Gräser wiegen sich im Wind.
Doch nicht nur Pflanzen finden hier Lebensraum: Besonders zur Blütezeit tummeln sich zahlreiche Insekten, die auf genau diese Flora angewiesen sind. Das hat auch für den Umgang mit dem Gelände des Hotelcamps weitreichende Konsequenzen.
Grünschnitt mit Fingerspitzengefühl
„Wir halten es schön, aber greifen möglichst wenig in die Natur ein. Ordnung muss sein – aber nicht zu jedem Preis“, sagt Till Reichelt, Leitung Haustechnik im Hotelcamp Reinsehlen. „Unsere Gäste kommen zu uns, gerade weil sie hier die unberührte Natur, die Weite und Ruhe der Landschaft schätzen. Damit das so bleibt, muss man mit diesem Raum sorgsam umgehen. Wir sehen die Natur nicht als Kulisse, sie ist unsere Gastgeberin. Und wir sind ein Teil von ihr.“
Dieser Gedanke zieht sich durch den gesamten Hotelbetrieb. Für die Pflege der Heide-und Magerrasenflächen ist die Schnucken- und Ziegenherde des benachbarten Schäfers zuständig. Ansonsten wird nur das gemäht, was wirklich sein muss, mal eine Kante, mal ein Übergang. Wildwiesen lässt das Team des Hotels stehen, bis sie durchgeblüht sind. Denn dort finden Insekten Nahrung und Lebensraum. Auch bei der Pflege der Wege, Parkplätze und Terrassen der Zimmer geht das Team bewusst schonend vor: Es kommen keine chemischen Mittel zum Einsatz, stattdessen ist alles Handarbeit. Nur in Ausnahmefällen wird ein Brenner genutzt. „Grundsätzlich gilt: Wir möchten möglichst wenig Einfluss auf die Umgebung nehmen. Das betrifft nicht nur Pflanzen, sondern alles, was hier lebt“, sagt Till Reichelt.
In der Brut- und Setzzeit weist das Hotel seine Gäste darauf hin, dass die sensiblen Magerrasenflächen nicht betreten werden dürfen. Die Wege zu den Zimmern sind zudem so gestaltet, dass Tiere und Pflanzen nicht in ihrem Lebensraum gestört werden. Denn seltene Bodenbrüter wie Feldlerche, Rebhuhn oder Heidelerche nisten direkt im offenen Gelände – und sind auf Rücksicht angewiesen. Selbst Wespennester bleiben, wo sie keinen stören. Und damit Vögel nicht gegen die großen Fensterflächen fliegen, wurden diese mit speziellen Aufklebern versehen. „Wenn sich doch mal ein Tier verirrt oder strandet, helfen wir natürlich“, erklärt Haustechniker Reichelt.
Mehr als Kulisse: Nachhaltigkeit als Prinzip
Der sorgsame Umgang mit der Umgebung zeigt sich nicht nur in der Pflege der Landschaft, sondern auch in Architektur und Energienutzung: Die flachen Gebäude fügen sich unaufdringlich in die Natur ein. Sie sind mit natürlichen Baumaterialien wie Holz gefertigt, einige mit Gründächern ausgestattet. Bei der Energie-und Wärmegewinnung setzt das Hotel unter anderem auf Wärmepumpen und ein Blockkraft-Heizwerk und reduziert damit Emissionen. Auch in Küche, Reinigung und Tagungsbetrieb gilt: so regional, so umweltfreundlich, so wenig wie möglich eingreifen.
Vom Ziegenmelker bis zum Moorfrosch: Vielfalt direkt vor der Tür
Nahe des Hotelcamps sind weitere Biotope zu finden: Das Camp Reinsehlen grenzt unmittelbar an die Heideflächen in der Osterheide, auch das Pietzmoor ist nahe gelegen. Wer hier unterwegs ist, entdeckt mit etwas Glück Raufußkauz, Kreuzotter oder sogar den seltenen Moorfrosch, der zur Paarungszeit blau schimmert. Wanderund Radwege führen direkt vom Hotel in die Natur, Führungen mit Naturparkrangern oder ornithologische Exkursionen machen die Vielfalt erlebbar.
Ein Aufenthalt mit Wirkung
Was Besucher oft intuitiv spüren, ist das Ergebnis eines durchdachten Konzepts: In Reinsehlen geht es nicht nur um Erholung, sondern auch um Haltung. Wer hier übernachtet, bewegt sich in einem Gebiet, das geprägt ist von der Entwicklung als Militärgebiet hin zu einem Ort der Ruhe inmitten der einzigartigen Natur. Und wer sich auf die Umgebung einlässt und die Atmosphäre zwischen summenden Bienen, singenden Vögeln und wehenden Blättern wahrnimmt, merkt schnell: Stille ist manchmal die Einladung dazu, genau hinzuhören.
Jan Lohmann, Hotelcamp Reinsehlen
siehe auch